Bisher konnten fünf Arbeitskampagnen durchgeführt werden: eine Vorbereitungskampagne bereits im August/September 2004, die erste Dokumentationskampagne im Juni/Juli 2005, die zweite im Frühjahr 2006, die dritte Dokumentationskampagne im Frühjahr 2007, und eine weitere Vorbereitungskampagne im Herbst 2014). Daran beteiligt waren ägyptische und deutsche Ägyptologen sowie zwei Fotografen. Während dieser Aufenthalte wurde in drei verschiedenen Museen gearbeitet. Die ersten beiden Häuser befinden sich in bzw. bei Zagazig, der Hauptstadt des Gouvernorates Sharkeya (östliches Nildelta), das dritte in Ismailia am Suez-Kanal.
Das Museum der Universität von Zagazig wurde 1992 auf die Initiative von Prof. Dr. Mohamed I. Bakr eingerichtet. Es stellt derzeit 2025 altägyptische Artefakte von zwei verschiedenen Fundplätzen aus: Ein frühzeitlicher Friedhof beim Dorf Kufur Nigm sowie der Tempel und die direkt benachbarte Nekropole von Bubastis, in der Gräber aus der Zeit vom Alten Reich bis zur Dritten Zwischenzeit ausgegraben wurden. Für die Präsentation der Exponate werden zwei große Räume im Hauptgebäude auf dem Campus der Universität von Zagazig genutzt, die nach vorheriger Anmeldung besucht werden können. Die Objekte sind - nach ihren jeweiligen Fundorten in zwei große, räumlich getrennte Gruppen gegliedert. Innerhalb dieser Gruppen werden sie in zahlreichen von innen gut beleuchteten Vitrinen in chronologischer Anordnung präsentiert. Die interessantesten Ausstellungsobjekte sind im englisch-arabischen Band "Egyptian Antiquities from Kufur Nigm and Bubastis" (M.i.N. 1) - soweit möglich in ihrem Fundkontext - publiziert.
Das Sharkeya Nationalmuseum liegt in der Ortschaft Herriat Raznah, einem Vorort der Metropole Zagazig, Hauptstadt des Gouvernorates Sharkeya, ca. 85 km nordöstlich von Kairo entfernt. Es wurde am 9. September 1973 durch den damaligen ägyptischen Staatspräsidenten Anwar es-Sadat im Beisein des damaligen Präsidenten der ägyptischen Altertümerverwaltung (EAO), Dr. Ahmed Kadry, in einem Neubau eröffnet. Das Erdgeschoss war den großformatigen Objekten aus Stein vorbehalten, während Kleinfunde - Statuetten, Ton- und Steingefäße, Werkzeuge, Schmuck und Amulette, in zahlreichen Vitrinen in der Galerie im Obergeschoss präsentiert wurden.
Im Jahr 2006 wurde das Museum geschlossen; die Objekte werden in verschiedenen staatlichen Magazine zwischengelagert, bis sie ins neu errichteten Museum nahe dem Areal des Bastet-Tempels am Stadtrand von Zagazig überführt werden können. In der Publikation "Egyptian Antiquities from the Eastern Nile Delta", dem zweiten Band der M.i.N.-Publikationsreihe, sind jedoch die bedeutendsten Artefakte einer breiteren Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht.
Ismailia, die grüne Stadt am Timsah-See in der Nähe des Suezkanals, liegt ungefähr 120 km in nordöstlicher Richtung von Kairo entfernt. Es ist die mittlere der drei „Kanalstädte“ neben Port Said im Norden und Suez im Süden. Hier befindet sich eines der wohl schönsten Museen Ägyptens. Inmitten eines gepflegten Gartens steht der eingeschossige Bau, der im Jahr 1932 in historisierendem ägyptisch-griechischem Stil errichtet wurde.
Schon vor dem Eingang wird der Besucher von einer eindrucksvollen Sphinxstatue begrüßt. Über eine kleine Marmortreppe gelangt man in den freundlichen Ausstellungsraum mit hohen Fenstern, in dem sich um ein zentrales Fußbodenmosaik aus der Zeit um 400 n. Chr. zahlreiche Wand- und Pultvitrinen gruppieren. Die Dokumentation der Objekte für Band 3 der M.i.N.-Reihe hat gerade begonnen.
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