Restaurierung
Würfelstatue des Nefer-ka

Restaurierung und Umsockelung der Würfelstatue des Nefer-ka im Museum der Universität Zagazig


Während der Ausgrabungen des Tell Basta Projektes im Jahr 1992, damals eines deutsch-ägyptischen Kooperationsprojektes der Universitäten Potsdam und Zagazig, wurde das Oberteil der Würfelfigur (Würfelhocker) eines Sachmet-Priesters namens Nefer-ka aus der 18. Dynastie gefunden. Die Skulptur besteht aus silifiziertem Sandstein (Quarzit) und ist inschriftlich in die Regierungszeit König Amenophis’ III. (ca. 1390-1353 v. Chr.) datiert. Das Fragment konnte zusammen mit anderen Objekten vom Grund eines Brunnens geborgen werden, der wahrscheinlich in der Römerzeit auf dem Tempelareal von Bubastis angelegt worden war.

Das Statuenfragment gehört wegen seiner hohen künstlerischen Qualität und wegen der auf der linken Seite erhaltenen autobiographischen Inschrift zu den bedeutendsten Funden der Tell Basta-Grabung der letzten Jahre. In der Inschrift schildert der Statueninhaber kultische Vorgänge anlässlich des berühmten Bastet-Festes, an dem er als Schlachtopferpriester teilnahm und bei dem sogar der Pharao, Amenophis III., persönlich anwesend war und die Opferung von „einundsiebzig Stieren“ veranlasste. Opferformeln nennen darüber hinaus die Gottheiten Sachmet, Ptah, Atum-Re-Harachte und selbst Amun-Re bzw. Amun, den „Urzeitlichen der Beiden Länder“. Die beiden letzteren sind Erscheinungsformen des Gottes Amun, der unter Amenophis IV.-Echnaton, dem Sohn Amenophis’ III., verfolgt wurde. Der Name des Amun wurde auf den Denkmälern aus früherer Zeit normalerweise getilgt. Bei der Statue des Nefer-ka sind die Namen und Titel des Amun jedoch unbeschädigt erhalten geblieben. Der Grund dafür ist nicht bekannt. Es besteht jedoch Anlass, eie Frage nach der Durchsetzung von Echnatons Amarna-Revolution außerhalb der Residenzstadt Amarna und besonders für den Raum des Nildeltas zu überdenken.

Die Entzifferung der Hieroglypheninschrift auf der Oberseite der Statue bereitet derzeit noch Schwierigkeiten Die ungewöhnlichen Schreibungen scheinen aber - nach Parallelen auf anderen Statuen - die Titel und den Namen des Statuenbesitzers wiederzugeben.   

Durch die finanzielle Unterstützung der gemeinnützigen Studiosus Foundation e.V. konnte das Fragment  restauriert werden. Seine frühere, behelfsmäßige, Montage auf einer Holzplatte unter Verwendung von reichlich Gips beeinträchtigte empfindlich die ästhetische Wirkung des Werkes. Die optisch zurückhaltendere Präsentation auf einem speziell angefertigten Metallsockel mit dunkel getönter Oberfläche lässt nun den erhaltenen Teil der Statue in den Vordergrund treten. Durch eine geeignete Lichtinszenierung kann der Effekt zusätzlich verstärkt werden und der Sockel fast ganz „verschwinden“.

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